Das Galaxy D8 - Star Observer 2002

Christoph Lohuis

 

Anmerkung: Die Ausstattung beim damaligen Test weicht vom aktuellen Lieferumfang teils deutlich ab. Bitte nutzen Sie untenstehende Links, um den aktuellen Lieferumfang zu erfahren.

„Wer sich auf die visuelle Beobachtung "beschränken" möchte, dem ist der Erwerb eines Dobson zu empfehlen. Geld wird in der Montierung eingespart und kann in eine größere Öffnung investiert werden. Viel Öffnung ist somit für wenig Geld zu realisieren.“

„Obwohl ich mich nicht zu den handwerklich geschicktesten Personen zähle, war der Aufbau in 15 Minuten durchgeführt.“ „Dieses sogenannte Friktionssystem erhöht die Stabilität in der Deklinationsbewegung deutlich. Unter diesen Gesichtspunkten konnte der Tubus angenehm leichtfühlig aber stabil bewegt werden.“

„Die optische Qualität des 6x30 Suchers überraschte mich angenehm.“

„Dem Zubehör waren eine Mittelmarkierung für den Hauptspiegel sowie ein Justierokular beigefügt. Die Kollimation erfolgt innerhalb von 10 Minuten ... “

„ ...überprüfte ich... die Auflösung an einem künstlichen Doppelstern. ...minimierte ich die Distanz bis auf die theoretisch möglichen 0,6". Die Airy-Scheibchen berührten sich, konnten aber eindeutig getrennt werden. Ein Test an reellen Doppelsternen führte ich aufgrund dieses hervorragenden Ergebnisses nicht mehr durch.“

„Nach einer langen Periode schlechten Wetters, freute ich mich auf erste praktische Beobachtungen. Die Höhe des Okularauszuges war bei allen Beobachtungen (Horizontnähe als auch Zenit) angenehm einzusehen. Die Befürchtungen vieler "neuer" Dobson Beobachter, dass der Einblick zu niedrig erscheint, kann nicht bestätigt werden. Zur Auskühlung des Tubus wurde ca. eine Stunde veranschlagt und die Öffnung nach oben gestellt. Erste Beobachtungen führte ich im Virgo Haufen durch. Unter sehr guten Beobachtungsbedingungen und mit 20cm Öffnung war der Spaziergang zwischen den Galaxien eine wahre Pracht. Nach einigem Suchen konnte sogar der Quasar "3 C 273" lokalisiert werden. Neben den Sterneninseln lässt das Beobachten von Kugelsternhaufen das Amateurastronomenherz höher schlagen. Größere Sternhaufen können bis in das Zentrum aufgelöst werden. Auch kleinere Objekte wie Planetarische Nebel können adäquat gesichtet werden. Ein Vorteil des acht Zöllers liegt in der Tatsache begründet, dass dieser
auch höhere Vergrößerungen verträgt. "Jupiters Geist" NGC 3242 habe ich bei gutem Seeing mit einem 6mm Okular und einer zweifachen Barlowlinse bei 400 facher Vergrößerung beobachtet. Es zeigte sich deutlich die viel beschriebene, leicht grünliche Farbe. Auch durfte M51 nicht fehlen. Hier macht sich 20cm Öffnung bereits deutlich bemerkbar. Spiralarme konnten partiell erkannt werden und beim indirekten Sehen war die "Brücke" zu NGC 5195 auszumachen. Am Sommerhimmel wurde der Cirrusnebel zu einem Favoriten. Bei geringer Vergrößerung und OIII Filter zeigten die Komponenten NGC 6960 und NGC 6992 eine Fülle von Details. Auch ein Spaziergang durch den Schützen wurde bei guter Durchsicht zum Erlebnis. Es könnten an dieser Stelle noch eine unerschöpfliche Zahl von Deep Sky Objekten aufgelistet werden, worauf ich aber verzichten möchte. Interessant erschien mir noch die Beobachtung von Jupiter und Saturn Ende Juli / Anfang August in den frühen Morgenstunden. Durch die obstruktive Optik sind viele Newton Teleskope keine "Planetenkiller". Doch die sehr gute Optik des D8 versprach bereits im Vorfeld einige Erfolge. Jupiter zeigte auf Anhieb seine beiden großen äquatorialen Wolkenbänder. Im Laufe der Beobachtung konnten immer weitere Details lokalisiert werden. Teilweise waren bis zu sieben Wolkenbänder zu sehen. Auch sah ich partiell Strukturen in den Bändern. Schattenverläufe der großen Jupitermonde (Kallisto, Ganymed, Io und Europa) waren sehr kontrastreich. Im Anschluss folgte Saturn. Auch der Ringplanet enttäuschte mich nicht. Ohne Probleme konnte ich die Cassini Teilung fast durchgängig erkennen. Für einen Newton waren diese Beobachtungen sehr erfreulich.“

„Die Umstellung der Nachführung ohne parallaktische Montierung erfolgt in kürzester Zeit. Bei niedrigen Vergrößerungen ist das Objekt ohne großen Aufwand im Gesichtsfeld des Okulars zu halten. Bis zu einer 250 fachen Vergrößerung war die Nachführung per Hand kein Problem. Sofern der Tubus leicht über die Teflonscheiben gleitet, können auch Werte von 300 fach erzielt werden. Bei der beschriebenen 400 fachen Vergrößerung macht sich die Erdrotation zu schnell bemerkbar, so dass die Nachführung im Vordergrund steht und nicht die Beobachtung.“

Fazit

„Wer auf eine parallaktische Montierung verzichten kann und ein geringes finanzielles Budget zur Verfügung hat, sollte sich näher mit dem Galaxy D8 beschäftigen. Obwohl an beschriebenen Punkten noch Kleinigkeiten zu modifizieren sind, bekommt der Amateurastronom ein hervorragendes Dobson Teleskop. Unter dem Gesichtspunkt des Preis - Leistungsverhältnis braucht das Instrument keinen Vergleich zu scheuen“.