Filter für jeden Zweck

Die Palette der verfügbaren Filter ist inzwischen fast unüberschaubar geworden. Für jeden Zweck gibt es mehr oder weniger gut geeignete Filter. Dieser Teil soll Ihnen einen kleinen Leitfaden durch die Welt der Filter sein.

Vergütung

Die Vergütungstechnologie hat in den vergangenen Jahren bedeutende Fortschritte gemacht. Viele der Filter werden auch mit exzellenten Mehrschichtvergütungen angeboten, die Reflexionsverluste deutlich unter 0.5% pro Glas-Luftoberfläche drücken können. Die modernste Entwicklung sind Vergütungen bei denen Verschmutzungen nicht mehr anhaften können und so deutlich leichter zu reinigen sind.

Filtergewinde

In der Astronomie finden hauptsächlich zwei Filtergrößen Anwendung: 28.5 x 0.5mm bei 1.25”-Okularen und 48 x 0.75mm bei 2”-Okularen. Wer 2” benutzt, kann nur 48 mm Filter kaufen, und diese z.B. in ICS-Verlängerungshülsen schrauben. Die Verlängerungshülse erlaubt es, den Filter nur durch Umstecken der Hülse zu wechseln, oder bei feststehendem Filter die Okulare beliebig zu wechseln, ohne daß man jedesmal den Filter umschrauben muß.

Einsatzzweck

Filter dienen allgemein der Begrenzung des Wellenlängenspektrums. Durch das gezielte Ausblenden und Durchlassen bestimmter Spektralbereiche kann man den Kontrast eines Objektes verbessern, im technischen Jargon würde man sagen, dass das Signal-Rauschverhältnis verbessert wird.

Bei Graufilter, die konstant über den sichtbaren Wellenlängenbereich absorbieren, liegt der Einsatzzweck bei der Lichtdämpfung und im Einzelfall darin, Streuungen im Auge zu reduzieren.

Farb- und Interferenzfilter

Bei Filter muss man generell zwischen zwei verschiedenen Techniken unterscheiden. Bei den üblichen Farbfiltern handelt es sich um gefärbte Gläser, die sich meist recht kostengünstig herstellen lassen. Es ist jedoch nicht möglich, damit einen komplizierten und/oder sehr engbandigen Durchlass zu erzielen. Der Kontrastgewinn bleibt zwangsläufig klein.

Im Gegensatz dazu werden bei Interferenzfiltern teilweise viele Dutzend atomlagendünne Schichten auf eine Glasplatte aufgedampft. Durch gezieltes Steuern der Schichtdicken geligt es nun, bestimmte Wellenlängebereiche auszulöschen und andere durchzulassen. Dieser Prozess ermöglicht das Design von Filtern mit ganz speziellen Charakteristika. Solche Filter können ganz schmale Wellenlängenbereiche herausfiltern oder blockieren. Damit verbunden ist allerding auch ein höherer Preis in der Herstellung.

Dort wo man Objekte mit weitgehend kontinuierlichem Spektrum hat, wie eben bei Mond und Planeten, sind die üblichen Interferenzfilter (UHC, OIII, H-Beta uvm.) wirkungslos. Diese Interferenzfilter sind zugeschnitten auf das Linienspektrum von Gasnebeln. Im umgekehrten Fall bringen Farbfilter bei Deep Sky Objekten herzlich wenig.