Sehfeld

Statt das tatsächliche Gesichtsfeld in Grad anzugeben, wird häufig auch das Sehfeld verwendet. Es beschreibt die Strecke von linkem zu rechtem Okularrand in 1000m Entfernung in Meter. Je größer das Sehfeld ist, desto leichter fällt die Orientierung, desto aufwändiger muss allerdings auch die Okularkonstruktion sein, um eine halbwegs scharfe Abbildung am Gesichtsfeldrand zu gewährleisten. Ein riesiges Sehfeld mit völlig unscharfem Gesichtsfeldrand ist genauso unsinnig wie der berühmte Blick durchs Ofenrohr. Das Sehfeld (S) in 1000m kann man leicht in das tatsächliche Gesichtsfeld (TG) in Grad umrechnen:

   

Oder auch anders formuliert: 1° tatsächliches Gesichtfeld entsprechen ~ 17.5m Sehfeld in 1000m Entfernung. Ein Fernglas mit 140m Sehfeld auf 1000m hat demnach ein tatsächliches Gesichtsfeld von rund 8 Grad.

Manchmal liest man auch, dass man bestimmte, sehr große Sehfelder mit dem Auge gar nicht mehr erfassen könnte. Pauschal formuliert ist diese Aussage natürlich falsch, denn der Winkel, den das Auge überblicken kann, ist das scheinbare Gesichtsfeld und das ist zunächst mal unabhängig von der Vergrößerung. Sowohl ein 8x- als auch ein 15x-Fernglas können 65° scheinbares Gesichtsfeld haben. Ob man ein scheinbares Gesichtsfeld von 65° noch erfassen kann, darf man durchaus diskutieren, dabei entstehen aber völlig andere Sehfelder, nämlich von 142m und 76m.