Ferngläser - Allgemeines

Swarovski EL 8.5x42

Die übliche Typenbezeichnung (z.B. 7x50) setzt sich aus Vergrößerung (z.B. 7x) und Öffnung (freier Objektivdurchmesser, z.B. 50 mm) zusammen. Daneben wird meist noch das Sehfeld bzw. Gesichtsfeld auf 1000 m Entfernung oder in Winkelgrad angegeben (1 m = 0,0573°, 1° = 17,46 m). Anhand dieser Daten wird man sich bei der Auswahl orientieren, über Bauart und Qualität sagen diese jedoch nichts aus. Bei gleicher Öffnung und Vergrößerung ist natürlich ein größeres Gesichtsfeld besser, allerdings nur dann, wenn die Bildqualität stimmt.

Zeiss Victory SF 8x42
Zeiss Victory SF 8x42

Bedenken Sie, daß ein Fernglas aus 2 Objektiven, 2 Okularen und 2 Satz Prismen besteht, und dazu noch eine stabile Mechanik braucht. Dann sollte das Ganze noch dauerhaft auf übereinstimmende Bilder justiert sein, was stark zur Vermeidung von Kopfschmerzen beiträgt. Durch relativ große Produktionsmengen und einen größeren konstruktiven Spielraum (durch die feste Einbeziehung des Okulars) sind Ferngläser normalerweise billiger als Teleskope. Teurer muß nicht immer besser sein, ein bestimmtes Qualitätsniveau setzt allerdings auch einen gewissen Bauaufwand und die damit verbundenen Kosten voraus.

Wer ein billiges Fernglas sucht, sollte zumindest keine kompakte Bauweise oder besonders große Gesichtsfelder erwarten. Alles außer der „einfachen” Porro-Bauweise führt zu Mehrkosten oder Minderleistung. Auf keinen Fall Zoom-Gläser oder billige Geradesicht-(Dachkant)-Gläser.

Kompakte Gehäuse erfordern kurzbrennweitige Objektive, die auch für namhafte Hersteller eine Herausforderung sind. Mit zunehmender Öffnung und zunehmender Vergrößerungen nehmen Farb- und Bildfehler zu, ich würde im Billigbereich nicht auf große Öffnungen und auch nicht unter 6 mm Austrittspupille gehen.

Vor dem Kauf testen; lassen Sie nachts eine Straßenlaterne vom Bildzentrum zum Rand wandern, Sie werden es kaum glauben, wozu manches Fernglas fähig ist.

Wer sein erstes Bino kauft, sollte beachten, daß Vergrößerungen über 7 oder 8 mal nur bedingt wackelfrei gehalten werden können und Ferngläser jenseits eines 10x50 eigentlich auf ein Stativ gehören. Wobei auch hier Ausnahmen die Regel bestätigen.