Neue Chip-Generation Sony ICX618

 

Für die Serie mit dem kleinsten CCD-Chip (640x480 Pixel) gibt es für den ursprünglich verwendeten Sony ICX098 inzwischen ein neueres Modell mit dem Sony Chip ICX618. Dieser neue CCD-Chip zeichnet sich durch eine deutlich höhere Rotempfindlichkeit aus. Im kurzwelligen Bereich merkt man von kaum Unterschiede, aber je langwelliger das Spektrum wird, desto deutlicher wird der Vorsprung des neuen Chips.

Untenstehende Kurve für den Sony ICX618ALA (SW-Chip) gibt zwar nur die relative Empfindlichkeit wieder, d.h. bezogen auf die maximale Empfindlichkeit bei ca. 600 nm, aber man sieht, dass selbst bei 1000 nm der Chip durchaus immer noch eine nennenswerte Restempfindlichkeit aufweist.

Da viele Anwendungsbereiche in der Planetenfotografie im langwelligen Spektrum liegen, entfaltet der neue Sony-Chip ICX618 dort seine besondere Bedeutung.

Je länger die Wellenlänge ist, desto kleiner werden die Einflüsse des Seeings. Dieser Effekt konterkariert aber mit der entsprechenden Abnahme der Auflösung des Teleskops. Zusätzlich wird auch noch die Empfindlichkeit des CCD-Chips mit zunehmender Wellenlänge kleiner. Aus all diesen Faktoren ergibt sich für europäische Bedingungen meist eine optimale Wellenlänge von Rot (600 nm) bis IR (ca. 750 nm). In diesen Wellenlängen ist der neue CCD-Chip ICX618 schon erheblich empfindlicher. Je größer das Teleskop ist, desto weiter verschiebt sich der optimale Wellenlängenbereich in das Infrarote und umso deutlicher wird der Empfindlichkeitsgewinn.

Als Spezialanwendungen bei der Planetenbeobachtung, die besonders von der hohen IR-Empfindlichkeit des ICX618 profitieren, sei genannt: Venuswolken, IR-Aufnahmen der Gasplaneten, Aufnahmen im Methan-Band, Albedostrukturen auf dem Mars.

Aber auch Mond- und Sonnenfotografen können von der erweiterten IR-Empfindlichkeit des ICX618 eingeschränkt profitieren. Beim Mond ist es natürlich wieder der geringere Einfluss des Seeings in längeren Wellenlänge bei gleichzeitig hoher Empfindlichkeit, sprich kurze Belichtungszeit. Bei der Sonne sind es schwache Protuberanzen, die ggf. mit einer höheren Frame-Rate belichtet werden können z.B. für Zeitrafferaufnahmen. Nachteilig ist jedoch die kleine Chip-Größe für Mond und Sonne (640 x 480 Pixel).

Den neuen Sensor ICX618 gibt es nur in der Größe 1/4", das entspricht der Auflösung von 640 x 480 Pixel. Die Größe der Pixel beträgt 5.6 µ, ist also identisch zum Vorgängermodell.

So hat der neue Chip also in der kleinsten Serie von TIS Eingang gefunden, den 21er-Modellen. Als Anschluss kann man sich entscheiden zwischen USB, Firewire oder GigE. Da es den ICX618 auch als Farbmodell (mit Bayer-Matrix) gibt, sind auch die Bayer-Kameras DBK (ohne IR-Sperrfilter) und echte Farbkameras DFK (mit IR-Sperrfilter) erhältlich. Zusammen ergibt das also neun unterschiedliche Modelle.

Die Firewire- und GigE-Versionen haben wir im Shop präsent. Da die meisten Planetenfotografen aber lieber mit USB arbeiten, haben wir hier auf unseren Beratungsseiten nur die USB-Versionen DMK, DBK und DFK aufgenommen. Zum Schluss sei noch angemerkt, dass man durch die Bayer-Matrix natürlich einen Gutteil der Leistungsfähigkeit des neuen ICX618 verschenkt, das gilt insbesondere für die DFK, bei der sogar Infrarot-Anteil komplett abgschnitten wird.

 

DMK 21AU618.AS Monochrom-CCD-Kamera 640x480 USB Link zur Produktbeschreibung
DBK 21AU618.AS IR Farb-CCD-Kamera 640x480 USB Link zur Produktbeschreibung
DFK 21AU618.AS RGB Farb-CCD-Kamera 640x480 USB Link zur Produktbeschreibung

 

Beispielbilder mit der neuen Kamera gibt es in der Galerie.