Galerie Spezial mit ausführlicheren Dokumentationen
IC1396
Dr. Sighard Schräbler:
IC1396 und vdB142 waren schon immer eine Art Prüfstein für mich. Mit der EOS 20Da Digitalkamera habe ich am 3''-Refraktor in Ha kaum Details herausgeholt, denn das Rauschen der DSLR lässt keine einminütigen, unkorrigierten Ha-Rohbilder zu, alles geht im Rauschen unter, dass "schlecht verteilt" ist und sich kaum oder nur mit unsäglichem Mehraufwand an Belichtungszeit hinweg mitteln lässt.
Anders verhält es sich mit der QSI583 Kühlkamera, hier gelingt der Tausch zwischen Anzahl der Aufnahmen und Dauer! Die Nachführkontrolle rückt ins Reich des Überflüssigen, das Streulicht ist dank Linienfilter kein Problem, wir hatten 10 Tage alten Mond, Hochnebel und Licht von Frankfurt und vom Rhein-Main Flughafen. Nun gut, I1396 stand ziemlich im Zenit.
In IC1396 eingebettet ist eine Globule namens vdB142, in ungefähr das Gegenstück zu den Säulen der Schöpfung aus der bekannten Hubble-Aufnahme. Man sieht zudem zahlreiche in den Nebel eingelagerte Globulen und Proplyden. In Negativdarstellung erkennt man mehr, sobald die anderen Farben da sind, mache ich ein Farbbild daraus.
Objekt, Filter, Belichtung: | IC1396 Ha 138x1m |
Optik: | Pentax SDHF75 mit Shapley-Reducer, 360mm f/4.8 |
Kamera: | QSI583, Astronomik 10nm Filter, Binning: 2x2 |
Temperaturen: | Ambient: 23°C, Chip -20°C |
Objektsuche diffizil: | kein Sucher, kein Okular, Aufnahme-Refraktor auf dem Kugelkopf nach Versuch und Irrtum ausgerichtet |
Nachführung: | unkorrigiert mit Astrotrac, feste Polwiege für 50° Breite, mit Polsucher justiert |
Aufnahmesteuerung mit Maxim, Nachverarbeitung in Nebulosity: | Hundertschaften von Dark-Frames und dutzende Dämmerungs-Flats aufsummiert, kalibrieren der Rohdaten, überlagern mit 1.5xDrizzle, crop, Digital Development Process (DDP gamma=1), Unscharfe Maske (USM 52% Radius 5 Pixel), invertiert, curves, curves, curves, immer in kleinen Schritten |
Coma Galaxienhaufen = Abell 1656
Im Sternbild Haar der Berenike findet sich der Coma Galaxienhaufen oder auch Abell 1656 genannt. In einer Entfernung von rund 400 Millionen Lichtjahren liegen hier einige 1000 Galaxien versammelt. Die beiden Hauptgalaxien sind NGC 4889 und NGC 4874 mit Helligkeiten von 11.5 mag und 11.9 mag. Bei beiden handelt es sich um elliptische Riesengalaxien, die das Zentrum des Haufens markieren. Daneben gibt es nur noch eine wenige hellere Galaxien der 12 und 13 mag Klasse und der große Rest besteht aus erheblich schwächeren Galaxien.
Nebenstehendes Bild des Coma Galaxienhaufens wurde von Uli Zehndbauer mit einer QSI 540 wsg an einem Takahashi FS-102 (f=820mm, f/8) aufgenommen. Die Gesamtbelichtungszeit betrug hier 4 Stunden. Es handelt sich um eine Luminanzbild ohne Farbinformationen. In diesem vom Kontrast normal eingestellten Bild sind die unglaublich vielen Einzelgalaxien des Haufens kaum auszumachen. Ein Klick auf das Bild zeigt die volle Auflösung. Das Bild ist 1x1 Grad groß. | ||
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