Interferenzfilter

Immer wenn sehr dünnes Gas zum Leuchten angeregt wird, dann zeigt dieses Licht ein charakteristisches Linienspektrum. Das Licht ist nicht kontinuierlich über das gesamte Spektrum verteilt, sondern wird bei diskreten Wellenlängen emittiert. Wir beobachten diesen Prozess am Himmel bei den sogenannten Emissionsnebeln. Darunter fallten Sternentstehungsgebiete, Planetarische Nebel und Supernova-Überreste.

Da unser Auge im nachtadaptierten Zustand nur noch auf blaugrünes Licht empfindlich reagiert, bleiben zur Beobachtung nur noch wenige Emissionslinien übrig, die wir tatsächlich sehen können. Das sind im wesentlichen nur drei Linien, die hell genug sind, um für uns einen sichbaren Eindruck im Okular zu hinterlassen.

 

EmissionslinieWellenlängeAuftreten bei Objekten
H-Beta486 nmSternentstehungsgebieten
OIII (1)496  nmPlanetarische Nebel & Supernovaüberreste
OIII (2)

501 nm

Planetarische Nebel & Supernovaüberreste

Dagegen ist die fotografisch wichtigste Emissionslinie H-Alpha bei 656 nm für das nachtadaptierte Auge praktisch nicht sichtbar. Auch SII und NII liegen so weit im roten Spektralbereich, dass das Auge diese Linen nicht sieht.

Wirkungsweise von Interferenzfiltern

Die Aufgabe eines Interferenzfilters ist nun, genau die gewünschten Emissionslinien durchzulassen und nidealerweise alles andere Licht zu unterdrücken. Dadurch kann ein teilweise drastischer Kontrastgewinn erzielt werden.

In der technischen Realisation ist die Herstellung eines solchen Interferenzfilters nicht so einfach. Um die Halbwertsbreite eines Filters möglichst schmal werden zu lassen, ist es notwendig teils dutzende extrem dünne Schichten auf einen Glasträger aufzudampfen. Dieser Prozess muss sehr genau kontrolliert und eingehalten werden. Wenige Atomlagen zuviel oder zuwenig können einen Filter unbrauchbar machen. Dass man an diesem Prozess auch scheitern kann, können Sie in unserem Artikel über "Billige Filter aus China" nachlesen.

Beispiel OIII-Filter

Durchlasskurve Astronomik OIII-Filter:

  • Rot: Durchlasskurve Filter
  • Grün: Emissionslinien Nebel
  • Grau: Empfindlichkeitskurve des Auges
  • Orange: Emissionslinien aus Stadtbeleuchtungen und aus dem Airglow

Das obige Beispiel zeigt, wie ein exzellenter Interferenzfiler aussehen sollte. Durch diesen Filter werde die beiden OIII-Linien zu 96% durchgelassen. Gleichzeitig ist der Filter so engbandig, dass praktisch kein Fremdlicht hindurch geht. Die Halbwertsbreite liegt bei rund 12 nm.

Zu den ICS Premium Filter bekommen Sie zu jedem Filter die gemessenen Durchlasswerte bei den wichtigen Interferenzlinien H-Beta, OIII und H-Alpha.