Ferngläser - Allgemeines

Stativgebundene astronomische Beobachtung mit Ferngläsern macht nur dann Spaß, wenn der Einblick halbwegs angenehm ist. Es spricht also sehr viel für einen Schrägeinblick. Bei Ferngläsern mit geradem Einblick braucht man entweder eine Riesen-Vorrichtung, um sich unters Fernglas legen zu können, oder ein sehr hohes Stativ, aber beides bringt nicht den Komfort des Schrägeinblickes.


Im Gegensatz zu Ferngläsern mit Schrägeinblick kann man geradesichtige Ferngläser auch kurzzeitig freihändig nutzen – wenn auch mit Wahrnehmungsverlusten. Geradesichtige Ferngläser sind deutlich einfacher aufgebaut und damit bei gleicher Qualität billiger als Ferngläser mit Schrägeinblick. Mittlere Ferngläser kann man mit einem Schulterstativ dämpfen, erreicht aber nicht annähernd die Zitterfreiheit eines Stativs. Freihändig ohne Stativ nutzbar sind Ferngläser wie 15x80 oder 16x70 meines Erachtens nur mit deutlichem Wahrnehmungsverlust. Das gleiche gilt für viele Benutzer bei 10x70, 11x80 oder 12x50.

10x50 Ferngläser werden allgemein als freihändig nutzbar bezeichnet; auch dies fordert eine ruhige Hand und bringt spürbare Wahrnehmungsverluste mit sich. Völlig problemlos nutzbar sind Ferngläser mit 7 - 8-facher Vergrößerung, oder natürlich Ferngläser mit Bildstabilisator, bei denen man zwar freihändig beobachtet, aber ein ruhiges Bild hat wie bei stativgebunder Beobachtung. Diese Technik hat natürlich ihren Preis, für das gleiche Geld kann man wieder ein deutlich größeres Fernglas und ein Stativ kaufen.


Wer Natur und Vögel beobachten will, braucht normalerweise ein Fernglas mit Zentralfokus. Da kann man schnell die Schärfe von sehr naher Beobachtung auf mittlere Distanzen verstellen. Eine Innenfokussierung ist dabei wesentlich robuster als sich bewegende Okulare oder Linsen, und außerdem Voraussetzung für eine Abdichtung.


Ferngläser mit Einzelokulareinstellung sind auf Dauer robuster und meist auch druckwasserdicht. Für Astronomie ist es absolut ausreichend wenn man sich die Okulare einmal scharf stellt und das war’s.


Wer mit dem Fernglas spazierengehen und wandern will sollte stark auf das Gewicht und das Volumen achten. Für die astronomische Beobachtung ist dies weniger wichtig, eher im Gegenteil. Erst wenn ein Fernglas deutlich über 1kg wiegt, kann ich es relativ zitterfrei halten.

Beispiele für stativgebundene Fernglasbeobachtung

UML-Bino-Mount Schwenkarmmontierung
Fujinon 10x 50 FMT-SX-II auf Videoneiger