Freie Öffnung
In den meisten Fällen ist das einfach der Durchmesser der Eintrittslinse. In vereinzelten Fällen sollte man jedoch nachprüfen, ob hinter der Eintrittslinse nicht ggf. eine Blende sitzt, die den wirksamen Durchmesser schmälert. So etwas wird manchmal gemacht, um einen großen Linsendurchmesser vorzutäuschen, aber dennoch den Farbfehler der Optik in akzeptablen Grenzen zu halten. Manchmal sitzen auch weiter innen im Fernglas begrenzende Blenden, die nicht der Streulichtunterdrückung dienen, sondern der Begrenzung der freien Öffnung.
Wie groß die freie Öffnung tatsächlich ist, kann man mit Hilfe der Austrittspupille bestimmen. Im einfachsten Fall nimmt man dazu einfach ein Linieal (oder Schieblehre) und legt es quer über das Okular. Aus einem möglichst großen Abstand vermißt man nun den hellen Austrittskreis, die Austrittspupille (AP, siehe nebenstehendes Bild). Die freie Öffnung (D) errechnet sich dann einfach aus der Vergrößerung (V):
Wenn wir beispielsweise eine Austrittspupille von 5mm messen und das Fernglas eine Vergrößerung von 10-fach hat, errechnet sich eine freie Öffnung von 50mm. Diese Bestimmungsmethode ist für die meisten Fällen hinreichend genau. Um einen Parallaxenfehler bei der Vermessung der Austrittspupille auszuschließen, kann man die Vermessung auch mit einem zweiten Fernglas aus noch größerer Entfernung vornehmen.