Erweiterte Funktionen

Farbpaletten

Auswahl der Farbpalette
Auswahl der Farbpalette
Die Paletten sind frei definierbar
Die Paletten sind frei definierbar

Mit der Premium Lizenz ist es möglich, die dargestellten Farben des Bildes frei zu wählen. Dazu nutzt man Zuordnungstabellen die angeben, welchem Bildwert, welcher Farbwert entsprechen soll. Der Vorteil solcher frei definierbarer Paletten ist eine ganz gezielte Betonung bildwichtiger Kontraste. Strukturen, die sonst ggf. im Live-Bild untergehen, weil die Kontraste zu klein für das Auge sind, können hervorgehoben werden. Ein typischer Anwendungsfall für die Verwendung von speziellen Paletten ist die Sonnenfotografie. Dort hat man es eines Teils mit sehr hohen Kontrasten am Sonnenrand zu tun, andererseits aber auch mit kontrastarmen und gleichzeitig schwachen Details in den Protuberanzen. Eine geschickt gewählte Palette kann die Sichtbarkeit von solchen Details deutlich erhöhen, was letztendlich auch wieder der Scharfstellung zu Gute kommt.

Filterräder

Einstellungen zum Filterrad
Einstellungen zum Filterrad
Frei definierbare Filterliste
Frei definierbare Filterliste

Die Liste der unterstützten Filterräder ist lang:

  • ASCOM
  • DFM Engineering – Serial interface
  • Finger Lakes Instrumentation – USB / Serial interface
  • Homeyer – Pulse code via serial port D-SUB9 pinout: Pin3 - Pulse / Pin5 - GND
  • Gerd Neumann jr. FR03 – Serial interface
  • OES – Serial interface
  • Optec IFW – Serial interface
  • SBIG CFW-6, CFW-8 – Pulse code via serial port D-SUB9 pinout: Pin3 - Pulse / Pin5 - GND
  • SBIG CFW-10 – Serial interface
  • True Technology – Serial interface
  • Manuell  – Dialogmenü mit einstellbarem Timer, hiermit lassen sich auch nicht unterstützte Filterräder verwenden
  • Generisches Filterrad

Die Belegung der Filterpositionen lässt sich frei definieren. Ein Beispiel sieht man im nebenstehenden Bild. Der eigentliche Clou aber ist, dass jedem Filter ein individuelles Profil von Einstellungen zugeordnet werden kann, z.B: Gamma, Kontrast, Verstärkung, RoI, Bildrate, Belichtungszeit, Flatfield, Stacking uvm. Diese Einstellungen werden dann bei der Aufnahme automatisch reproduziert. Dies ist einer der ganz wesentlichen Vorteile des Lucam Recorders. Das automatisiert und beschleunigt die Bildgewinnung ganz erheblich. Zeitintensive und fehlerträchtige Benutzereingaben sind nicht mehr notwendig.

Protokollierung

Protokollfunktion des Lucam Recorders
Protokollfunktion des Lucam Recorders

Zu einer professionellen Bildakquise gehört auch eine Protokollierung aller Aktionen. Der Lucam Recorder kann alle Kamera,- Bild- und Filmdaten in separaten Dateien zur späteren Verwendung abspeichern.  Das erleichtert die Archivierung und die Dokumentation ganz erheblich.

Zeitstempel

Bilder mit eingeblendeten Zeitstempel
Bilder mit eingeblendeten Zeitstempel

Neben den oben erwähnten Angaben ist ein Zeitstempel für jedes einzelne Bild vielleicht die interessanteste und wichtigste Art der Protokollierung. Für einige Bereiche wie Sternbedeckungen durch Kleinplaneten oder Sternbedeckungen durch den Mond ist eine präzise Zeiterfassung unerlässlich. Der Lucam Recorder unterstützt solche Zeitstempel sowohl für die Dokumentation im Bild (siehe nebenan) als auch in den oben erwähnten Protokolldateien. Natürlich können die Zeitstempel nur so genau sein, wie die interne Uhr des Computers. Wer auf eine exakte Zeit angewiesen ist, wird die Computeruhr mit einem Zeitzeichengeber (extern oder per Internet) synchronisieren.

Abzug eines Flat

Bilder mit eingeblendeten Zeitstempel
Bilder mit eingeblendeten Zeitstempel

Eine weitere Besonderheit des Lucam Recorders ist es, dass man am Livebild verschiedene Bildbearbeitungen vornehmen und auf Wunsch das schon vorverarbeitete Bild abspeichern kann. Die wichtigste Funktion dürfte das Flat sein, wie man es aus der Astrofotografie auch kennt. Dabei wird eine möglichst gleichmäßig ausgeleuchtete Szene aufgenommen. Das dabei entstehende Flat wird als Korrektur für das eigentliche Bild benutzt. Im mathematischen Sinne ist die Flat-Korrektur eine Division, in der Praxis werden dabei unterschiedliche Pixelempfindlichkeiten einander angeglichen. Dabei spielt es keine Rolle, welcher Grund für die unterschiedlichen Pixelhelligkeiten vorliegt, sei es Vignettierung, sei es Staub auf dem Chip oder tatsächlich Inhomogenitäten im Chip. Ein Beispiel mag das verdeutlichen:

Bild ohne FlatBild nach erfolgter Flat-Korrektur
Bild mit Vignettierung und dunklen Flecken sogenannten Doughnuts, bedingt durch Staub auf dem Chip.Bild nach erfolgter Flat-Korrektur: Die Doughnuts sind verschwunden, ebenso die die ungleichmäßige Ausleuchtung.

 

Um es nochmal zu betonen: Die Flat-Korrektur kann am Live-Bild erfolgen und auch so abgespeichert werden. Damit man möglichst einfach ein Flat erzeugen kann, hat der Lucam Recorder eine Funktion, die aus dem laufenden Bilderstrom das Flat generiert.

Das Flat kann sogar für jeden Filter separat erzeugt und bei der Bildakquise automatisch berücksichtigt werden. Flats sind stark wellenlängenabhängig, so dass diese Einrichtung die Bildgewinnung ganz erheblich erleichtert.

Der Sinn und Zweck eines solchen Flat tangiert zweierlei Problemfelder. Zum einen kann man damit den Staub aus der Bildern herausrechnen lassen und muss sich bei der späteren Nachverarbeitung nicht mehr mit den "summierten" Artefakten der Staubkringel herumschlagen. Zum anderen lassen sich damit Helligkeitsgradienten beseitigen, die ggf. dazu führen könnten, dass man ein Objekt im Livebild schwer oder gar nicht erkennt.

Stacking

Stacking zur Verbesserung des SNR
Stacking zur Verbesserung des SNR

Das Stacking dient der Rauschunterdrückung. Damit lassen sich schon im Live-Bild Details erkennen, die sonst im Rauschen untergingen. Im Lucam Recorder lassen sich fast beliebig viele Bilder stacken, Sinn macht das ganze natürlich nur mit einer begrenzten Anzahl von Bildern. Der Grund liegt in der Natur der Sache: Das SNR (Signal-Rausch-Verhältnis) steigt nur mit der Wurzel aus der Anzahl der addieren Bilder.

Flat-Korrektur und Stacking lassen sich im Lucam Recorder kombinieren:

 

Einzelnes RohbildSummenbild aus 24 Einzelbildern
EinzelbildSummenbild aus 24 Einzelbildern
Summenbild mit Flat-KorrekturSummenbild aus 24 Einzelbildern, gleichzeitig noch mit einem Flat korrigiert.

 

 

Dark

Abzung von Dunkelbildern
Abzung von Dunkelbildern

Für Langzeitaufnahmen gibt es schließlich auch noch die Möglichkeit des Abzuges eines Dunkelstrombildes. Auch das Dunkelstrombild lässt sich aus dem normalen Bilderstom heraus gewinnen. Natürlich muss dabei die Optik oder die Kamera vorher abgedeckt werden.